So soll das neue Feuerwehrgerätehaus in Veert neben dem Neubaugebiet Im Lüßfeld aussehen.
Foto: Gelderner Baugesellschaft
Geldern · Neben dem Neubaugebiet Im Lüßfeld soll an der Grunewaldstraße das Feuerwehrgerätehaus für Veert entstehen. Möglicherweise wird es eine Ampelanlage geben. Auch das Thema Lärmschutz ist noch nicht geklärt.
Im Frühjahr will die Voba Wohnbau mit der Erschließung des Neubaugebiets Im Lüßfeld in Veert beginnen. Das erste Haus soll 2025 fertig sein. Gleich daneben soll das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen. Im jüngsten Bau- und Planungsausschuss stellte Ernst Gerats von der Gelderner Baugesellschaft das mit den Feuerwehrleuten abgestimmte Konzept vor. Der Neubau ist nötig, da sich die Wache an der Schulstraße aufgrund gestiegener Anforderungen an die Einsatzzeiten und die technische Ausrüstung aktuell in einem „nicht mehr tragbaren Zustand“ befindet. Neben beengten Raumverhältnissen bereite vor allem die schlechte Erreichbarkeit im Ortskern direkt neben der Martini-Grundschule Probleme, teilte die Verwaltung mit. Für 3,8 Millionen Euro ist jetzt eine neue Feuerwache an der Ecke hinter der Einmündung zum Dreihöfeweg (von der Klever Straße kommend) geplant. „Eine gute Lage, um die Ausrückzeiten kurz zu halten“, sagte Gerats. Die Gebäudestruktur gliedert sich in einen eingeschossigen Sozialtrakt, in dem unter anderem ein Schulungsraum, die Umkleiden und ein Sanitärbereich untergebracht sind, und eine erhöhte, optisch zweigeschossig wirkende Fahrzeughalle mit Technikflächen und Lagermöglichkeiten im Obergeschoss. Die Fahrzeughalle wird mit vier Toren ausgestattet, um für künftige Entwicklungen ausreichend Stellplätze vorweisen zu können. Die Erschließung erfolgt über die Grunewaldstraße. Aufgrund der Lage im Wohngebiet spielt auch das Thema Schallemissionen eine Rolle. So ist zum Beispiel geplant, dass die Feuerwehr ohne Martinshorn ausrückt. Dafür soll auf der Grunewaldstraße auf beiden Seiten eine Ampelanlage errichtet werden, die den Verkehr für die Dauer des Einsatzes regeln. Ob ein Einsatz ohne Martinshorn überhaupt möglich ist, muss noch geprüft werden. Ein Lärmschutzgutachten hatte zudem gefordert, dass die Parkplätze, die sich hinter der Feuerwache befinden, durch eine etwa 3,5 Meter hohe Schallschutzwand von den umliegenden Häusern abgeschirmt werden sollen, damit die Anwohner nicht durch das Türenschlagen gestört werden. „Das hätte den Charakter eines Bunkers oder eines Nato-Sicherheitstrakts“, sagte Gerats. Zurzeit bemühe man sich um einen Kompromiss: Vorstellbar wäre, die Parkplätze anders anzuordnen und den Lärm mit einer geschlossen Carport-Anlage zu minimieren. Für die Fassade seien hochwertige Materialien vorgesehen. Geplant sind helle Vorhangziegel und ein rötlicher Klinkersockel, die durch eine Holzfassade ergänzt werden, um die Fahrzeughalle nicht noch schwerer wirken zu lassen. Dadurch füge sich der Neubau besser in die Umgebung ein. Der Schul- und Versammlungsraum ist etwas vorgerückt und zur Grunewaldstraße ausgerichtet, um die Präsenz zu erhöhen. Im hinteren Bereich befindet sich direkt an die Stellplätze angrenzend der Umkleidebereich mit den Sanitäranlagen. Dieser ist als direkter Übergang zur Fahrzeughalle konzipiert, um kurze Wege und somit schnelle Einsatzzeiten zu ermöglichen. Axel Heinitz von der SPD schlug vor, den Schulungsraum ruhig noch etwas größer zu planen, um ihn eventuell für andere Veranstaltungen nutzen zu können. Das sei ein Problem, meldete sich Bürgermeister Sven Kaiser zu Wort, da man nie wisse, wann ein Einsatz erfolge und man nicht riskieren wolle, dass es beim Ablauf zu Störungen komme. Stattdessen könne er sich vorstellen, den Mensabereich der Martini-Schule etwas großzügiger zu gestalten, um eventuell dort Veranstaltungen abhalten zu können. Die neue Feuerwache ist so flexibel geplant, dass das Gebäude später auch noch für andere Zwecke, zum Beispiel als Kita oder Turnhalle, genutzt werden könnte. Auf dem eingeschossigen Gebäudeteil sol es eine Dachbegrünung geben, wodurch ein Teil der Flächenversiegelung kompensiert wird. Auch die Fahrzeughalle soll begrünt werden, allerdings ist dort auch eine Photovoltaikanlage vorgesehen, die in erster Linie den Stromverbrauch der Feuerwache Veert abdecken soll.
Quelle: Rheinische Post
Die neue Wache liegt an der Grunewaldstraße in der Nähe zur Kreuzung zum Dreihöfeweg.
Foto: Gelderner Baugesellschaft