Unter anderem wurde diese Glasscheibe an der Schule von den unbekannten Tätern demoliert.
Foto: Stadt Geldern
Geldern · In der Nacht zu Ostersonntag wurden drei Scheiben zerschlagen. Eine Brandstiftung verursachte glücklicherweise keinen großen Schaden. Seit Wochen ist die Schule immer wieder von Vandalismus betroffen.
Schulgebäude sind immer wieder das Ziel von oft jugendlichen Tätern, die durch Zerstörungen ihre Aggressionen ausleben. In Geldern ist aktuell die Sekundarschule Niederrhein massiv betroffen. Nachdem es schon vor Ostern viele Vorfälle und entsprechende Schäden gegeben hatte, schlugen die Täter an den Feiertagen erneut zu. Dabei kam es sogar zu einer Bandstiftung.
Die Unbekannten beschädigten in der Nacht zu Ostersonntag weitere drei Scheiben des Gebäudes der Sekundarschule. Bei einem Kontrollgang entdeckte der Hausmeister zudem einen Brandschaden an einem Klima-Außengerät des Serverraums. Die Klimaanlage ist auf Höhe des ersten Obergeschosses an einer Wand des Gebäudes angebracht und über eine Außentreppe zu erreichen. Die Feuerwehr löschte den Brand. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Am Klimagerät selbst konnte – bis auf die Spuren, die der Brand am Gehäuse hinterlassen hat –, noch kein Defekt festgestellt werden. Dies wird allerdings noch durch eine Fachfirma geprüft. Selbstverständlich sind nun weitere Reparaturarbeiten an den Fenstern erforderlich, die schnellstmöglich durch die Gelderner Baugesellschaft veranlasst werden.
Wie die Stadt Geldern mitteilt, ist es schon in den vergangenen Wochen zu erheblichen Vandalismus-Schäden am Gebäude der Sekundarschule gekommen. So wurden mehr als 15 Fenster eingeworfen und Türen beschädigt beziehungsweise mutwillig zerstört. Teilweise wurden Fenster sogar mit Beton-Bauzaunfüßen eingeworfen und haben dadurch auch noch Gegenstände in den angrenzenden Schulräumen erheblich beschädigt. Die Schäden belaufen sich mittlerweile auf eine mittlere fünfstellige Summe, heißt es von der Gelderner Baugesellschaft (GBG), die sich um die Instandhaltung und Neubau-Projekte der Schulen kümmert.
Auffällig: Obwohl im Umfeld auf dem weitläufigen Gelände weitere Schulen wie die Gesamtschule und derzeit die wegen Bauarbeiten ausgelagerte Michael-Grundschule untergebracht sind, werden die Täter ausschließlich auf dem Gelände der Sekundarschule aktiv. Eigene Schüler hat die Sekundarschule nicht mehr viele, denn sie läuft mit diesem Schuljahr aus. Im Jahr 2017 war der Versuch gescheitert, aus der Sekundarschule eine Gesamtschule zu machen. Auf Wunsch der Bezirksregierung musste eine neue Gesamtschule gegründet und gleichzeitig das Ende für die Sekundarschule besiegelt werden.
In der Vergangenheit war dagegen eher die Gesamtschule von Beschädigungen betroffen. Thomas Mutz, Geschäftsführer der Gelderner Baugesellschaft, weist darauf hin, dass sowohl durch den Einsatz eines privaten Wachdienstes und durch weitere Kontrollgänge sowie durch den kommunalen Ordnungsdienst der Vandalismus an der Gesamtschule nahezu neutralisiert werden konnte. Offenbar habe nun allerdings eine Verdrängung in Richtung Sekundarschule stattgefunden. Die Installation einer kompletten Videoüberwachung an der Gesamtschule wurde bereits seitens der Gelderner Baugesellschaft geprüft und wird in Kürze umgesetzt.
„Wir werden jede Sachbeschädigung konsequent zur Anzeige bringen“, sagt Thomas Mutz. Zusätzlich lobt die Bau-GmbH für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aus. Mutz: „Die Vandalismus-Fälle sind ein großes Ärgernis, weil dadurch für uns ein unnötiger Aufwand entsteht. Nicht nur, weil jedes Mal wieder Geld in Reparaturen investiert werden muss, sondern auch, weil die Schadensbehebung immer personelle Ressourcen bindet, sodass wir unsere Kapazitäten nicht wie gewünscht nutzen können.“
Die Stadt Geldern und die Bau-GmbH bitten Anwohner oder Spaziergänger darum, insbesondere in den Abendstunden verstärkt die Augen offen zu halten und bei verdächtigen Geräuschen im Zweifel sofort die Polizei zu informieren. Die Streifen des kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Geldern (KOD) werden in den kommenden Tagen bei ihren Rundgängen ebenfalls verstärkt Präsenz auf dem Gelände beider Schulen zeigen. Ohnehin schon seit längerer Zeit im Einsatz ist ein privater Sicherheitsdienst, der an mehreren Schulen im Stadtgebiet nächtliche Rundgänge durchführt.
Quelle: Rheinische Post