Gemeinsam führten Prominenz und die Kita-Kinder den ersten Spatenstich aus.
Foto: Norbert Prümen
Geldern-Kapellen · Zwischen Grundschule und Kloster St. Bernardin entsteht in Kapellen Am Steeg der neue Kindergarten. Er wird Platz für bis zu 75 Kinder bieten. Erstmals setzt Geldern dabei auf eine nachhaltige Holzbauweise.
Die sieben Kinder des St.-Georg-Kindergartens machten am Donnerstagmorgen große Augen, als sie mit ihren kleinen Schaufeln und Bauarbeiterhelmen an der Baustelle für das neue Kitagebäudes in Kapellen ankamen. Ein großer Sandhaufen stand zum Spielen parat. Doch vorher musste der offizielle Teil erledigt werden. Zusammen mit Bürgermeister Sven Kaiser, dem zuständigen Beigeordneten Markus Grönheim, dem Geschäftsführer der Gelderner Baugesellschaft, Thomas Mutz, der Projektleiterin Jutta Kentgens-Rauer, der Kitaleiterin Sabine den Drijver und der Leiterin des katholischen Kita-Verbands in Geldern, Elke Neuhaus, wurde der erste Spatenstich gemacht. Nach dem kurzen Fototermin, konnten die kleinen Bauarbeiter dann endlich im wohl größten „Sandkasten“ Kapellens spielen. Der neue Kindergarten, Am Steeg 27, soll als Holzbau errichtet werden und weiterhin das Konzept einer Werkstatt-Kita verfolgen. Das heißt, es gibt keine festen Gruppenräume, sondern die Kinder verteilen sich je nachdem, was sie an diesem Tag machen wollen und sollen. Die Holzbauweise ist laut Thomas Mutz eine der nachhaltigsten Bauweisen, die es momentan gibt. Wie Jutta Kentgens-Rauer erklärt, soll das Pultdach (eine leicht geneigte Dachform) Raum für eine zweite Ebene schaffen. Zudem soll auf dem Dach eine Grünbepflanzung erfolgen. Es wird einen Außenbereich, überdachte Terrassen und ein Bistro geben. Durch den Neubau soll es insgesamt eine Kita-Gruppe mehr geben als zurzeit. 70 bis 75 Kinder werden dort Platz finden. Diese Aufstockung ist laut Markus Grönheim sehr wichtig für die weitere Entwicklung der Kitaplätze in Geldern, da es immer noch an Kitaplätzen mangelt. Die Situation soll sich allerdings bald auch durch weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Sanierung des St.-Adelheid-Kindergartens und den Neubau in Lüllingen, ändern. Die Kosten für das Projekt in Kapellen werden sich laut dem Geschäftsführer der Gelderner Baugesellschaft auf circa fünf Millionen Euro belaufen. Der Bau soll im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Die Tiefbauarbeiten führt die Gelderner Firma Fonteyne aus. Von welchem Unternehmen das Holzgebäude gebaut wird, steht derzeit noch nicht fest. Die Ausschreibung für die verschiedenen Gewerke läuft jedoch schon. Wie Thomas Mutz mitteilte, wurden 30 Unternehmen angefragt. Zudem ist noch nicht entschieden, was mit dem alten Gebäude des St.-Georg-Kindergartens passiert. Bürgermeister Sven Kaiser hob besonders hervor, dass die enge Verbindung zur gegenüberliegenden Grundschule der Kita viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit bieten wird. Im Auge behalten müsse man sicherlich, wie man den Verkehr an dieser Stelle weiter zur Sicherheit der Kinder bremsen kann. In Kapellen ist die Stadt Geldern Bauherr und bleibt auch Eigentümer des Gebäudes. Dann wird an die Kirchengemeinde verpachtet. Bei anderen Projekten, besonders für den möglichen Neubau einer Kita am Krankenhaus, setzt auch Geldern auf Investoren. „Unsere Baugesellschaft ist schon sehr gefordert. Sie kann nicht alle Projekte stemmen“, erläutert Grönheim den Grund für die unterschiedlichen Modelle.
Quelle: Rheinische Post