Der Blick in einen der Flure im neuen Schulgebäude. Ab Montag laufen dort Schüler und Lehrer hin und her auf dem Weg zum Unterricht. Foto: Evers, Gottfried (eve)
Geldern Ab Montag gehört der Neubau an der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule den Schülern. Wir durften das Gebäude bereits besichtigen und die interaktiven Whiteboards ausprobieren.
Der Schulbeginn am Montag ist für Kinder, die die Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule in Geldern besuchen, ein ganz besonderer Tag. Denn dann gehen sie quasi auf eine neue Schule, und zwar auf die „modernste in Geldern“, wie es Thomas Mutz, Geschäftsführer der Gelderner Bau GmbH (GBG), formuliert. Ein Jahr lang beobachteten sie die Bauarbeiten auf dem Gelände, nun dürfen sie ihre neuen Klassenräume erobern. Unsere Redaktion durfte sich am Tag der Bauabnahme schon einmal umschauen.
Durch den neuen Haupteingang geht es zum großen Gemeinschaftsraum, der Mensa. Hier ist Platz für große Zusammenkünfte, über die kleine Terrasse geht es auf den Schulhof. Rechter Hand ist die Essensausgabe, dahinter die bestens ausgestattete Küche. Ansonsten ist das Erdgeschoss vor allem für den Offenen Ganztag ausgestattet. „Es gibt einen eigenen Raum für die OGS-Mitarbeiter und ein Büro, das ist ein Riesenzugewinn“, freut sich Schulleiterin Melanie Bauer. Die großen Räume für die OGs sind miteinander verbunden und damit durchlässig. Auffallend hier wie im ganzen Gebäude ist die gute Akustik, über die sich die Planer viel Gedanken gemacht haben. Und es gibt viel Platz, so viel, dass ein Raum zunächst als provisorisches Lehrerzimmer genutzt werden kann. Ernst-Christian Gerats, Architekt bei der Gelderner Baugesellschaft: „Ab 2026 wird es einen Rechtsanspruch auf einen Platz in der Ganztagsbetreuung geben. Wir haben jetzt schon prophylaktisch so geplant, dass alle Schüler hier Platz finden würden.“ Noch nicht fertig ist der Schulhof mit dem kleinen Spielplatz, dem Bolzplatz, dem Ballwurftrichter und der Spielgeräteausleihe, die in dem früheren Hausmeisterhäuschen zu finden ist. Auch ein Außen-Klassenzimmer wird es geben. Schulleiterin Stefanie Bauer ist begeistert, dass der alte Baumbestand erhalten wurde. „Das war nicht einfach für die Arbeiter, wenn die großen Fahrzeuge anrollten.“ In der ersten Etage, die auch behindertengerecht mit einem Aufzug zu erreichen ist, geht es durch die Schulbücherei Richtung Klassenzimmer. Sie bestehen aus einem großen und daneben einem kleinen Raum für differenzierte Angebote. Glasscheiben erlauben den Durchblick, der zweite Raum ist aber unabhängig nutzbar und hat auch einen eigenen Ausgang zum Flur. Bürgermeister Sven Kaiser zeigt sich begeistert: „Das sieht wirklich super aus.“ Niemand muss noch etwas unter dem Tisch verstauen, es gibt für jeden Schüler genug Stauraum an der Wand. Und auch modernste Technik gehört dazu: Lehrerin und Konrektorin Lena Drews zeigt den Raum ihrer 1 a und führt die Tafel vor. Besser gesagt das interaktive Whiteboard. Auf die digitale Tafel, die mit einem Computer verbunden ist, kann man Filme und Präsentationen holen, Internetseiten und Apps aufrufen oder tatsächlich einfach schreiben. Und alles mit einem Drüberwischen wieder verschwinden lassen. „Wir können auch alle Schulbücher digital aufrufen, so dass alle auf der Tafel die Seite sehen“, so Schulleiterin Bauer. Aber nicht alles an Technik ist auf den ersten Blick zu sehen. In den Brandwarnmeldern stecken auch Kohlendioxidmessgeräte, die warnen, wenn man wieder gelüftet werden sollte. Und die Fußbodenheizung bekommt die Wärme aus einer Luftwärmepumpe, auf dem Dach steht auch eine Solaranlage. Mit den Bauarbeiten ist aber noch nicht Schluss an der Albert-Schweitzer-Schule. Der Altbau wird als nächstes auf den Stand des Neubaus gebracht. Das Dach des Bestandgebäudes wurde bereits 2020 erneuert. Zum neuen Schuljahr soll dann wirklich alles fertig sein. Genauso wichtig wie Räume und Ausstattung ist aber natürlich auch das Personal. Schulleiterin Stefanie Bauer sieht ihre Schule sehr gut aufgestellt. Im 21-köpfigen Kollegium sind sechs Fachleute für sonderpädagogische Aufgaben, die nicht fest im Unterricht eingeplant sind. Dazu kommen noch Therapeuten und Schulsozialarbeiter. „Wir sind auch eine der ersten Schulen, die eine MPT-Kraft (Fachkräfte im multiprofessionellen Team) haben.“ Sie alle betreuen die 183 Schüler, von denen 19 einen besonderen Förderbedarf haben. 16 müssen zudem mit Sprachförderung noch zur deutschen Sprache geführt werden.
Quelle: Rheinische Post
Konrektorin Lena Drews an der digitalen Tafel im neuen Klassenraum der 1a. Foto: Evers, Gottfried (eve)
So sieht der neue Anbau der Albert-Schweitzer-Schule in Geldern von außen aus. Foto: Evers, Gottfried (eve)