Sahen sich beim Realschul-Neubau um (v.l.): Thomas Mutz, Sven Kaiser, Wilfried Schönherr, Torben Sowinski, Jan Butzheinen-Denkewitz. Foto: Stadt Geldern
Geldern: Bis Ende September soll der Rohbau stehen. Später als geplant. Schuld sind unter anderem Lieferprobleme der Herstellerfirmen.
Die ersten Fertigteile für den Neubau der Realschule An der Fleuth am alten Standort der Geschwister-Scholl-Schule in Geldern stehen. Die nächsten Fertigteile sollen laut Stadt bald angeliefert werden, sodass der Neubau An der Ley weiter Gestalt annimmt. Am alten Standort der Geschwister-Scholl-Schule entsteht auf knapp 20.000 Quadratmetern zurzeit der mehrgeschossige Schulneubau für die Realschule An der Fleuth. Wie die Arbeiten zurzeit voranschreiten, davon überzeugten sich vor Ort auch die beiden Realschulleiter Wilfried Schönherr und Torben Sowinski. Sie waren der Einladung von Bürgermeister Sven Kaiser und der Gelderner Baugesellschaft (GBG) gefolgt, die in regelmäßigen Abständen zu einer gemeinsamen Baustellenbesichtigung einladen.
„Wenn alles so klappt wie geplant, gehen wir nach aktuellem Stand davon aus, dass die Rohbauarbeiten bis Ende September fertiggestellt sein werden“, berichtet Jan Butzheinen-Denkewitz, projektverantwortlich bei der GBG. Eigentlich hatte man gehofft, schon etwas früher mit dem Rohbau fertig sein zu können. Wie GBG-Geschäftsführer Thomas Mutz zuletzt aber auch in der Sitzung des Schulausschusses berichtete, „erleben wir aktuell wie in vielen anderen Branchen auch im Baubereich besondere Zeiten“, sagte er im Hinblick auf die schon seit Monaten anhaltenden Lieferschwierigkeiten, die Folgen des Ukraine-Kriegs und die nach wie vor große Nachfrage nach Handwerksbetrieben. „Dies führt schon seit Längerem dazu, dass es momentan nahezu unmöglich ist, Bauprojekte punktgenau planen zu können.“ Dies betreffe sowohl die zeitliche als auch die finanzielle Kalkulation. „Wir haben in unseren Projekten zwar schon immer einen großzügigen Puffer für Verzögerungen oder Mehrkosten eingeplant, und dennoch sehen wir bei den aktuellen Ausschreibungen Mehrpreise in Höhe von 20 bis 25 Prozent“, informierte Mutz. Deshalb geht die Baugesellschaft aktuell auch davon aus, dass das zunächst veranschlagte Budget von 12,5 Millionen Euro für den Neubau der Realschule am Ende sehr wahrscheinlich nicht ausreichen wird.
Weil man gehofft hatte, beim Rohbau etwas schneller voranzukommen, hat die Baugesellschaft auch noch einmal intensive Gespräche mit der beauftragten Firma geführt. „Wir haben die Firma dazu bringen können, ihre Produktionsabläufe etwas umzustellen, damit es an der Baustelle schnellstmöglich weitergeht“, sagte Mutz. „So haben wir etwas Zeit wieder aufholen können.“ Sein Kollege Jan Butzheinen-Denkewitz betont außerdem noch einmal, „dass wir natürlich alles daran setzen, den Bauverzug auch weiterhin so gering wie möglich zu halten. Die Möglichkeiten, die wir haben, schöpfen wir aus.“
Realschulleiter Wilfried Schönherr: „Dass es momentan in der Baubranche aufgrund der unterschiedlichen Problemstellungen zu Verzögerungen kommt, ist zwar ärgerlich, aber dafür kann niemand etwas. Wir freuen uns, dass es für den äußeren Betrachter zuletzt sichtbar weiter vorangegangen ist. Man hat jetzt eine erste Vorstellung davon, wie der Neubau später einmal aussehen wird.“
Quelle: Rheinische Post